Ehemalige Lehrstuhlinhaber:innen

Prof. Dr. theol., Dr. iur. can. Ilona Riedel-Spangenberger (1996 - 2007)

Ilona Riedel-Spangenberger studierte von 1967 bis 1972 Katholische Theologie, Klassische Philologie und Philosophie in Münster. Anschließend promovierte sie zum Dr. theol. und Dr. iur. can. in Münster und Rom. Von 1973 bis 1990 war sie Dezernentin für kirchenrechtliche und ökumenische Fragen im Bistum Münster. 1982 übernahm sie einen Lehrauftrag für Kirchenrecht an der Universität Osnabrück und habilitierte 1988 im Kirchenrecht in Trier. 1990 wurde sie zur ordentlichen Professorin für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Trier ernannt, bevor sie 1990 als Universitätsprofessorin den Lehrstuhl für Kirchenrecht in Mainz übernahm. Von 1992 bis 1993 war sie Dekanin in Trier und von 2003 bis 2005 Prodekanin in Mainz. Im Laufe ihres Lebens war sie Mitglied in zahlreichen Arbeitskreisen und Gremien, so im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologinnen und Theologen in Deutschland, in der Deutschen Ökumenischen Studienkommission, im Beirat der Görres-Gesellschaft, in der Caspar-Olevian-Gesellschaft Trier, in der Theologischen Kommission der Konferenz des Rates der Europäischen Bischofskonferenz sowie im Mediavistenverband, in der Consociatio Internationalis Iuris Canonici und in der Gesellschaft für mittelalterliches kanonisches Recht.

Prof. Dr. theol., lic. iur. can. Georg May (1960 - 1994)

Georg May studierte Philosophie und Theologie und wurde am 1. April 1951 zum Priester der Erzdiözese Breslau geweiht. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2011 zum Apostolischen Protonotar. In München promovierte er summa cum laude zum Doktor der Theologie. Nach seiner Habilitation am 10. Juni 1957 lehrte er Kirchenrecht zunächst in Freising und ab 1960 an der Universität Mainz. Dort hatte er von 1960 bis 1994 den Lehrstuhl für Kirchenrecht, Staatskirchenrecht und kirchliche Rechtsgeschichte inne.

Georg May war intensiv publizistisch tätig und veröffentlichte zahlreiche kanonistische, aber auch kirchengeschichtliche und liturgische Werke. Unter seinen nichtkanonischen Werken erlangte sein Buch über die katholische Kirche im Dritten Reich besondere Bedeutung. Bekannt wurde Prälat Georg May auch durch seine Kritik am Zweiten Vatikanischen Konzil und durch seine Arbeiten über die Tridentinische Messe, als deren wissenschaftlicher Verteidiger er gilt.

In seiner 2022 erschienenen Autobiographie „Breslau - München - Mainz. Mein Lebensweg“ beschreibt May unter anderem die Vertreibung der Deutschen aus ihrer schlesischen Heimat, seinen Weg zum Priestertum und in die wissenschaftliche Forschung sowie die Veränderungen in Theologie und Kirche durch das Konzil.

 

Prof. Dr. theol. Ludwig Link (1946 - 1960)

Von April 1920 bis März 1925 besuchte Ludwig Link das Priesterseminar in Mainz. Nach seiner Priesterweihe war er von April 1925 bis 1928 Kaplan in Bensheim. Zwischen dem 1928 und 1935 wirkte er dann als Assistent am Priesterseminar in Mainz. Anschließend studierte er zwischen November 1935 und 1939 Kirchenrecht an der Universität Münster, wo er mit einer staatskirchenrechtlichen Arbeit über die Besetzung der kirchlichen Ämter in den Konkordaten Papst Pius XI. promovierte. Danach war er von Mai 1939 bis April 1944 Subregens am Priesterseminar Mainz. Von 1944 bis 1945 hielt er dort an der Bischöflichen Fakultät Vorlesungen. Am 15. April 1945 erhielt er eine Berufung als ordentlicher Professor an diese kirchliche Fakultät. In der Zeit der Wiederbegründung der Universität Mainz gilt er kirchlicherseits als einer der wichtigen Mentoren dieses Projekts. Von 1946 bis zu seinem Tod war er ordentlicher Professor und Direktor des kirchenrechtlichen Seminars der Universität Mainz. Die katholisch-theologische Fakultät leitete er von 1954 bis 1957 als Dekan.